Kurzdarmsyndrom (KDS)
Das Therapieziel ist eine deutliche Verringerung der parenteralen Ernährung. Mit unserer Unterstützung lernen die Patienten die subkutane Selbstverabreichung des Medikaments, reduzieren so die Zahl der nötigen Arztbesuche und gewinnen viel Eigenständigkeit und Lebensqualität zurück. Wir verfügen über jahrelange Erfahrung und begleiten die Patienten in Zusammenarbeit mit ihrem Arzt beim Umgang mit den Wirkungen und Nebenwirkungen der Therapie.
Zum Kurzdarmsyndrom kommt es, wenn ein erheblicher Teil des Dünndarms verloren geht – meist infolge eines operativen Eingriffs zur Behandlung einer schweren Erkrankung wie Morbus Crohn. Durch den Funktionsverlust des Darms wird die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser gestört. Auch Probleme wie die Überproduktion von Magensäure oder die Bildung von Nierensteinen können hinzukommen. Aufgrund der mangelnden Aufnahme von Nährstoffen über den Darm müssen viele Patienten ganz oder teilweise über die Blutbahn ernährt werden – diese sogenannte parenterale Ernährung ist lebensverlängernd, geht aber mit massiven Einschränkungen und einem großen Verlust an Lebensqualität einher.
"Unser Darm ist wie ein eigenes Wesen voller Sensibilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft - egal ob kurz oder lang bei Klein und Groß."
Eva Sulzbachner
Wie unterstützt mich Healthcare Austria als Patienten?
Durch Reduktion der parenteralen Ernährung mehr Lebensqualität im Alltag.
Seit 2014 ist eine Therapie verfügbar, die die Funktionsfähigkeit des verbliebenen Darms verbessert und somit in vielen Fällen den Bedarf nach parenteraler Ernährung deutlich senken kann. Die Anwendung des Medikaments erfolgt dabei täglich subkutan, d. h. durch eine Injektion unter die Haut. Wir schulen Sie darin, sich dieses Medikament selbst zu verabreichen. Unser Ziel ist es, dass Sie die von Ihrem Arzt angeordnete Therapie so eigenständig wie möglich durchführen können.
Therapie für Kinder
Die Therapie zur Verringerung der parenteralen Ernährung ist für Kinder seit 2016 zugelassen. Selbstverständlich unterstützen wir auch Familien und Eltern bei der eigenständigen Umsetzung der Therapie zu Hause.
Training zur Selbstgabe der Medikamente
Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Medikament zubereiten und sich selbstständig verabreichen. Dabei gilt:
- Sie vereinbaren mit uns die Trainingstermine – und wir bringen alles, was Sie dafür benötigen. Sie müssen sich um nichts weiter kümmern.
- Kein Druck! Wir unterstützen Sie bei der Injektion, bis Sie sich absolut sicher fühlen, wenn Sie diese alleine durchführen.
Anhaltende Beratung und Begleitung
Wir sind für Sie da – auch nachdem Sie gelernt haben, selbstständig mit Ihrem Medikament umzugehen.
- Insbesondere zu Therapiebeginn kommt es häufig zu Nebenwirkungen (z. B. Bauchschmerzen und Blähungen). Wir helfen Ihnen bei der Einordnung und beim Umgang damit. Erfahrungen zeigen, dass eine solche Begleitung zu erheblich(!) höheren Erfolgsquoten führt als bei unbegleiteten Therapien.
- Wir erheben wichtige Daten zur Erfolgsmessung der Behandlung (z. B. Bilanzierung der Ein- und Ausfuhr). Dies erspart Ihnen auch Klinikbesuche, die sonst für diesen Zweck durchgeführt werden müssten. Hat sich die Therapie erst einmal eingespielt, genügt meist ein Klinikbesuch pro Quartal statt ein Besuch alle zwei Wochen wie bei einer unbegleiteten Therapie.
- Wir nehmen uns Zeit und wir hören zu!
Medikamente und Hilfsmittel
Wir stellen sicher, dass Sie immer alle Medikamente und Hilfsmittel haben, die Sie für die von Ihrem Arzt verordnete Therapie benötigen.
Europaweite Betreuung mit mehr als 10.000 Patienten
Über 10 Jahre Erfahrung
Über 240 Krankenschwestern in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Zertifizierter Service
Mehr als nur Heimtherapie
Die Durchführung der ärztlich verordneten Therapie beim Patienten zu Hause ist noch nicht alles, was wir tun. Unser wichtigstes Ziel ist die Steigerung der Lebensqualität und des Wohlbefindens der betreuten Patienten. Dafür gelten für uns bei der Behandlung des Kurzdarmsyndrom diese Grundsätze:
Wir haben Zeit für Sie.
Unsere Fachkraft ist nicht nur bei Ihnen, um die Schulung durchzuführen, sondern hört Ihnen zu und beantwortet Ihre Fragen.
Mehr als nur ein Patient.
Meist werden unsere Patienten über viele Jahre hinweg von einem kleinen Team aus Fachkräften betreut, die nicht oder nur sehr selten wechseln, da uns eine vertrauensvolle, gewachsene Beziehung zu unseren Patienten sehr wichtig ist.
Flexibilität für mehr Normalität.
Wir wollen, dass sich Ihre Behandlung an Ihr Privat- und Berufsleben anpasst, nicht umgekehrt.
Gemeinsam für Ihre Gesundheit.
Ihr Arzt plant die Therapie, die wir durchführen. Daher ist eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig für uns. Dazu gehören beispielsweise die perfekte Dokumentation des Behandlungsverlaufs und dass unsere Fachkräfte den behandelnden Ärzten immer als Ansprechpartner/in zur Verfügung stehen.
Kurzdarmsyndrom – Informationen
Was ist das Kurzdarmsyndrom?
Mit Kurzdarmsyndrom werden die Folgen des Verlusts größerer Abschnitte des Dünndarms bezeichnet. Der Verlust geht meistens auf einen chirurgischen Eingriff zurück, der aufgrund einer anderen schweren Erkrankung unabdingbar war. Andere mögliche Ursachen sind beispielsweise Darmverschlingungen oder Verletzungen im Bauchraum nach einem Unfall.
Symptome & Krankheitsverlauf
Ab einem Verlust von etwa 50–75 % des Dünndarms muss mit teils erheblichen Störungen der Verdauungsvorgänge gerechnet werden. Es kommt zu schweren Durchfällen, Fettstühlen und zur vermehrten Bildung von Gallen- und Nierensteinen. Die mangelnde Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme führt zu einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Wasser – und letztlich zu Mangelerkrankungen und drastischem Gewichtsverlust bis hin zum tödlichen Verlauf.
Behandlung & Behandlungsziele
Die Behandlung des Kurzdarmsyndroms hat sich lange auf die Symptome konzentriert – vor allem um die Versorgung mit Nährstoffen, um Mangelernährung zu verhindern oder zu mildern. Diese Nährstoffversorgung erfolgt über die parenterale Ernährung, d. h. die Ernährung mittels einer Infusion über die Blutbahn. Die parenterale Ernährung ist sehr zeitaufwendig (10–16 Stunden Laufzeit) und bringt viele Komplikationen und Nebenwirkungen mit sich.
Mittlerweile ist auch eine Therapie zugelassen, die darauf abzielt, die Leistungsfähigkeit des Darms selbst zu erhöhen (für Kinder seit 2016, für Erwachsene seit 2014). Dabei wird ein Analogon des Peptidhormons GLP-2 einmal täglich subkutan verabreicht. GLP-2 bewirkt eine Ausdehnung der Darmschleimhaut, verbessert die Durchblutung des Darms, verringert die Geschwindigkeit, mit der die Nahrung durch den Darm transportiert wird, und hemmt die Überproduktion von Magensäure. Vielen Patienten gelingt es mit dieser Therapie, die parenterale Ernährung deutlich zu reduzieren oder sogar vollständig abzusetzen.
Insbesondere zu Therapiebeginn kann dieser neue Therapieansatz zu Nebenwirkungen wie Bauch- oder Kopfschmerzen, Durchfall oder Blähungen führen. Wir arbeiten mit den Patienten und ihren Ärzten zusammen, um diese Nebenwirkungen einzuordnen und es den Patienten zu ermöglichen, besser mit diesen umzugehen. Es hat sich gezeigt, dass diese Art der Unterstützung es Patienten erheblich leichter macht, bei der Therapie zu bleiben, wodurch die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung deutlich gesteigert wird.
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