Eine Partnerschaft für die Patientenversorgung im Notfall mit dem Simulationszentrum Salzburg

Interview mit PD Dr. med. Florian B. Lagler, Kinderarzt und Pharmakologe

Dr. Lagler ist Kinderarzt und Pharmakologe und betreut Patienten mit lysosomalen Speicherkrankheiten im Universitätsklinikum Salzburg. Bei diesen Patienten ist er seit 2014 delegierender Arzt in der Partnerschaft mit Healthcare. Im Simulationszentrum Salzburg erlebt er, wie die betreuenden Nurses durch ein bewährtes System aus Training, Evaluation und Anpassung sehr hohe Kompetenzen bezüglich Versorgungsqualität und Patientensicherheit erreichen.

 

Als Stoffwechselexperte ist Dr. Lagler betreuender Arzt von Patienten mit Krankheiten wie Morbus Fabry, Morbus Gaucher und Morbus Pompe, zudem ist er Leiter des Medizinischen Simulationszentrums Salzburg. Aus dieser Doppelfunktion ergab sich vor fast 10 Jahren die wertvolle Partnerschaft mit Healthcare Austria, seit 2014 trainieren die Healthcare Nurses die Notfallversorgung unter realen Bedingungen im Simulationszentrum Salzburg.

Dr. Lagler erzählt, dass die Gruppe der Patienten, die in der Heimtherapie infundiert werden, sehr heterogen ist und daher auch die Anforderungen an das betreuende Personal sehr unterschiedlich sind. Theoretisch können Infusionsreaktionen auftreten, auch bis hin zu einer schweren Anaphylaxie. Als delegierender Arzt ist es für ihn daher sehr beruhigend zu wissen, dass die Healthcare Nurses über sehr hohe und kontinuierlich trainierte Notfallkompetenzen verfügen.

Er lobt die oft sehr umfassenden Vorerfahrungen der Nurses und sieht die Gewährleistung der hohen Patientensicherheit sowie des hohen Qualitätsstandards im kontinuierlichen Kreislauf aus Training und Evaluation. Zudem betont er die Bedeutung regelmäßiger Anpassungen und Verbesserungen – bezüglich des Prozesses selbst sowie in Bezug auf die Ausstattung der Nurses.

Als Leiter des Simulationszentrums empfindet Dr. Lagler es als Privileg, hier eingebunden zu sein und nicht nur das Training selbst mitzugestalten, sondern auch stets mit den Nurses selbst und ihrem Kompetenzniveau vertraut zu sein.

Die Vorteile der Heimtherapie sieht er als betreuender Arzt in der sehr direkten Verbindung mit dem Patienten. Persönlich sieht er die Patienten etwa ein- bis zweimal im Jahr. Die Betreuung durch die Nurses ist jedoch wesentlich engmaschiger. So können Probleme schnell erkannt, weitergegeben und bewältigt werden.

Auch die Kontinuität in der Betreuung unterscheidet sich von der Infusionsgabe im Krankenhaus. Die Patienten werden in der Regel über einen sehr langen Zeitraum von denselben Personen versorgt.

Die Medikamentensicherheit hat seiner Meinung nach zwei Aspekte. Zum einen geht es hier um die Qualitätssicherung, also den Transport, die Lagerung und die Kompetenz bei der Zubereitung und Verabreichung. Dr. Lagler bewertet hier die Standards bei Healthcare Austria als sehr hoch.

Zum anderen bedeutet Medikamentensicherheit aber auch den qualifizierten Umgang mit unerwünschten Wirkungen dieser Medikamente. Das reicht von der Dokumentation bis hin zur kompetenten Reaktion bei notfallmedizinischen Konsequenzen. Hier gilt es, die Situation rechtzeitig zu erkennen, die richtigen Gegenmaßnahmen einzuleiten und diese auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.  Genau diese Kompetenzen werden im Simulationszentrum mit den Healthcare Nurses trainiert.

Die medizinische Simulation ist höchst realistisch und an die Versorgungssituationen angepasst. Dr. Lagler berichtet, dass dieses Training beispielsweise in einem Wohnzimmer-Setting stattfindet und die Nurses direkt mit ihrer alltäglichen Ausstattung auf den Notfall reagieren müssen. Auf diese Weise können auch Abläufe und Ausrüstung regelmäßig überprüft werden. Neue Erkenntnisse werden direkt in die Standards aufgenommen und beim nächsten Training evaluiert. So entsteht ein Kreislauf der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, der ein hohes Maß an Patientensicherheit gewährleistet.

Die Verantwortung des delegierenden Arztes ist erheblich, erklärt Dr. Lagler, denn Fehler der Healthcare Nurses fallen auf den delegierenden Arzt zurück. Deshalb schätzt er es auch, das Training selbst mitgestalten zu können.

Im Zentrum werden jedes Jahr etwa 100 Simulationstrainings mit vielen verschiedenen Auftraggebern durchgeführt. Den Prozess der stetigen Kontrolle und Verbesserung bei Healthcare sieht Dr. Lagler jedoch als einzigartig an. Er hält dieses Format für ausschlaggebend, um das stets hohe Maß an Sicherheit und Qualität gewährleisten zu können, welches Healthcare bietet.
 


 

Das Team von Healthcare Austria bedankt sich bei allen mitwirkenden Personen für die Zusammenarbeit und dem gegeben Einverständnis zur Veröffentlichung der Videos.

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